29.04.2025 | NDUDUZO MAKHATHINI


VERANSTALTUNGSINFO:

Nduduzo Makhathini wuchs in der üppigen und zerklüfteten Hügellandschaft von uMgungundlovu in Südafrika auf, einer stadtnahen Landschaft, in der Musik und rituelle Praktiken symbiotisch miteinander verbunden waren. Das Gebiet ist historisch bedeutsam, da hier zwischen 1828 und 1840 das Reich des Zulu-Königs Dingane lag. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Zulu, der afrikanische Kriegerkodex, in hohem Maße auf Musik zur Motivation und Heilung angewiesen sind. Diese tief verwurzelte Symbiose ist der Schlüssel zum Verständnis von Makhathinis Vision.

Auch die Kirche spielte in Makhathinis musikalischem Verständnis eine Rolle, da er in seinen jungen Jahren auf der Suche nach der Musik von Kirche zu Kirche hüpfte. Auch die Legenden des südafrikanischen Jazz haben ihn stark beeinflusst: Bheki Mseleku, Moses Molelekwa und Abdullah Ibrahim. „Die früheren Musiker legten eine Menge Emotionen in die Musik, die sie spielten“, sagt er. „Ich denke, das hängt auch mit dem politischen Klima der damaligen Zeit zusammen. Ich habe auch das Gefühl, dass der südafrikanische Jazz eine Einzigartigkeit besitzt, die in der ganzen Welt auf Interesse stößt, und auch das geht in unserer heutigen Musik langsam verloren. Ich persönlich bin der Meinung, dass unsere Generation sehr darauf achten muss, diese Nuancen in der Musik, die wir heute spielen, beizubehalten.“

Durch seinen Mentor Mseleku lernte Makhathini auch die Musik des klassischen Quartetts von John Coltrane und McCoy Tyner kennen. „Ich habe meine Stimme als Pianist durch John Coltranes A Love Supreme kennengelernt“, sagt er. „Als jemand, der erst sehr spät mit dem Jazz begonnen hat, war ich immer auf der Suche nach einer Spielweise, die die Art und Weise widerspiegelt oder hervorruft, wie meine Leute tanzen, singen und sprechen. Tyner hat mir das geboten und tut es immer noch auf sinnvolle Weise.“ Makhathini nennt auch amerikanische Jazzpianisten wie Andrew Hill, Randy Weston und Don Pullen als wichtige Einflüsse.

Makhathini ist als Pädagoge und Forscher tätig und leitet den Fachbereich Musik an der Fort Hare University im Ostkap. Er trat bei renommierten Festivals wie dem Cape Town International Jazz Festival und dem Essence Festival (sowohl in New Orleans als auch in Südafrika) auf und gab 2019 sein Debüt im Blue Note Jazz Club in New York City sowie im Jazz at Lincoln Center, wo er zusammen mit Wynton Marsalis und dem Jazz at Lincoln Center Orchestra bei der dreitägigen musikalischen Feier The South African Songbook im Rose Theater zu Gast war.


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